Verantwortungsvolles Spielen in Deutschland
In Deutschland erfreut sich das Glücksspiel großer Beliebtheit und kann eine spannende Freizeitbeschäftigung sein. Doch wie bei vielen Freizeitvergnügungen besteht auch hier das Risiko, dass aus Spaß Ernst wird und eine Spielsucht entsteht. Spielsucht wird in der Gesellschaft oft unterschätzt und von der Automatenindustrie als seltenes Problem dargestellt. In der Realität sind jedoch viele regelmäßige Besucher von Spielhallen oder Online-Casinos in Deutschland von pathologischem Spielen betroffen.
Das Stigma der Spielsucht in Deutschland
Spielsucht wird in Deutschland immer noch stark stigmatisiert, obwohl sie eine ernsthafte Krankheit ist. Als Betroffener fühlt man sich oft allein und unverstanden. Wichtig ist jedoch, dass Spielsucht eine Krankheit ist, die Menschen aus allen sozialen Schichten betreffen kann, unabhängig von Bildung oder Einkommen. Wie beim Alkoholismus handelt es sich um eine Abhängigkeit, die nicht mit Willensschwäche oder mangelnder Intelligenz zu tun hat. Viele Spieler nutzen das Glücksspiel, um dem Alltag zu entfliehen oder von emotionalen Problemen wie Depressionen oder negativen Gedanken abzulenken. Der „Kick“, den das Glücksspiel bietet, wird für viele zur Sucht – es ist die Spannung und das Ungewisse, das immer wieder den Reiz ausmacht.
Leider stoßen Spielsüchtige in Deutschland oft auf Unverständnis von Familie und Freunden. Außenstehende, die selbst nicht betroffen sind, neigen dazu, die Spielsucht als selbstverschuldet abzutun. Dies macht es umso schwieriger, sich professionelle Hilfe zu suchen, obwohl dies ein entscheidender Schritt ist.
Tipps für verantwortungsvolles Spielen
In Deutschland gibt es klare Richtlinien für verantwortungsvolles Spielen, die dabei helfen können, das eigene Verhalten zu kontrollieren und das Risiko einer Spielsucht zu minimieren. Hier einige Tipps, die dir helfen können, ein gesundes Verhältnis zum Glücksspiel zu bewahren:
- Den Fokus nicht auf das „Geldgewinnen“ legen: Glücksspiel sollte primär als Freizeitvergnügen betrachtet werden, bei dem der Spaß im Vordergrund steht – nicht der Gewinn.
- Das Verlustrisiko übersteigt die Gewinnchance: Spiele sind so konzipiert, dass auf lange Sicht das Casino gewinnt. Es ist wichtig, sich dieser Realität bewusst zu sein.
- Glücksspiel ist Zufall: Du kannst den Ausgang eines Spiels nicht beeinflussen oder vorhersagen – alles basiert auf reinem Zufall.
- Setze dir feste Grenzen: Lege im Voraus klare finanzielle und zeitliche Limits fest und halte dich konsequent daran.
- Niemals Geld von anderen leihen: Leihe dir kein Geld von Familie oder Freunden, um weiterzuspielen. Dies führt oft zu sozialen Spannungen.
- Spiele nicht mit Geld für den Alltag: Verwende kein Haushaltsgeld für Miete, Rechnungen oder Lebensmittel zum Spielen.
- Versuche nicht, Verluste auszugleichen: Ein häufiger Fehler von Spielsüchtigen ist der Versuch, Verluste durch weitere Einsätze wiedergutzumachen. Dies führt meist zu noch größeren Verlusten.
Diese Ratschläge helfen, ein gesundes Spielverhalten aufrechtzuerhalten und sich vor den negativen Folgen der Spielsucht zu schützen. Weitere Symptome einer Spielsucht können Schuldgefühle, Depressionen oder sogar Suizidgedanken sein. Diese Folgeerscheinungen sind ernst zu nehmen und erfordern professionelle Hilfe.
Selbsttest und Schutzmöglichkeiten in Deutschland
In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich selbst auf Spielsucht zu testen. Ein Beispiel dafür ist die Seite Check dein Spiel, wo du einen Selbsttest machen kannst, um dein Spielverhalten zu reflektieren.
Solltest du feststellen, dass du die Kontrolle über dein Spielverhalten verloren hast, gibt es in Deutschland die Möglichkeit, sich bei Online-Casinos sperren zu lassen. Diese Sperre bleibt aktiv, bis du sie aufhebst, und kann dir dabei helfen, für einen gewissen Zeitraum nicht mehr zu spielen. Dies ist jedoch nur der erste Schritt. Um langfristig wieder die Kontrolle über dein Leben zu erlangen, ist es wichtig, sich professionelle Unterstützung zu suchen. In Deutschland gibt es zahlreiche Beratungsstellen, an die sich Betroffene wenden können, beispielsweise:
Praktische Tipps für den Alltag in Deutschland
Für viele Spielsüchtige kann es hilfreich sein, gleich nach Gehaltseingang alle wichtigen finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Miete, Strom und Lebensmittel sollten direkt bezahlt werden, damit kein überschüssiges Geld zum Spielen übrig bleibt. Einige Betroffene legen bewusst einen kleinen Betrag fürs Spielen zur Seite, um das Verlangen unter Kontrolle zu halten. Dies hilft jedoch nur kurzfristig und löst das Problem nicht.
Letztlich ist es wichtig, Spielsucht als ernsthafte Krankheit zu begreifen, die professionelle Unterstützung erfordert. In Deutschland gibt es zahlreiche Beratungsangebote, die Betroffenen helfen können, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Indem du verantwortungsvoll handelst und frühzeitig Hilfe suchst, kannst du den Teufelskreis durchbrechen und wieder ein erfülltes Leben führen.