GamCare und GGL warnen vor steigendem Risiko zur Weihnachten

Glücksspiel während der Festtage

Glücksspiel während der FesttageDie Weihnachtszeit gilt für viele als Periode der Besinnlichkeit und des Beisammenseins. Doch während für die meisten die Festtage mit Freude und Familie verbunden sind, kann es für einige auch eine Zeit erhöhter Risiken sein – insbesondere im Zusammenhang mit problematischem Glücksspiel.

Die britische Organisation GamCare sowie die deutsche Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) warnen davor, dass die Feiertage ein steigendes Risiko für unkontrolliertes Spielverhalten mit sich bringen könnten.

GamCare stützt seine Warnungen auf eine kürzlich durchgeführte Studie, an der 4.000 erwachsene Briten teilnahmen. Die Ergebnisse sind alarmierend:

  • 59 % der befragten Problemspieler gaben an, während der Weihnachtszeit zu spielen.
  • Im Vergleich dazu liegt dieser Anteil bei Gelegenheits-Spielern lediglich bei 6 %.

Besonders besorgniserregend sind die Zahlen der nationalen Helpline von GamCare, die bereits im Herbst 2023 einen Anstieg der Anfragen um 39 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete. Weihnachten 2023 wurde dadurch zur geschäftigsten Zeit der Helpline – und es wird erwartet, dass die Werte in diesem Jahr noch höher ausfallen könnten.

Auch in Deutschland beobachtet die GGL diese Entwicklung mit wachsamem Blick. Laut der Behörde könnten die Feiertage ein verstärktes Auftreten von problematischem Glücksspiel begünstigen, da viele Menschen die freie Zeit nutzen, um Online-Angebote zu konsumieren. Die GGL fordert daher Anbieter auf, während der Weihnachtszeit verstärkte Kontrollen und Spielerschutzmaßnahmen umzusetzen, um gefährdete Personen zu schützen.

Finanzielle Belastung und emotionale Folgen

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der GamCare-Studie betrifft die finanziellen Auswirkungen des problematischen Spielverhaltens:

  • Über die Hälfte der befragten Problemspieler (53 %) gab an, Geld für Glücksspiel auszugeben, das eigentlich für Geschenke, Lebensmittel oder andere notwendige Ausgaben vorgesehen war.
  • Die emotionale Belastung ist ebenfalls erheblich: 56 % der Befragten berichteten, sich durch ihr Spielverhalten isoliert zu fühlen, während 53 % angaben, dass sie sich gestresster und ängstlicher fühlten.

Mark Weiss, stellvertretender Geschäftsführer von GamCare, betonte, dass die Weihnachtszeit für viele mit Glücksspielproblemen besonders herausfordernd sei. Gleichzeitig sei sie aber auch eine Gelegenheit, über Schwierigkeiten zu sprechen und Hilfe zu suchen. GamCares National Gambling Helpline steht Betroffenen während der gesamten Feiertage rund um die Uhr mit kostenfreier und vertraulicher Unterstützung zur Verfügung.

Auch die GGL betont die Wichtigkeit von Hilfsangeboten und fordert eine stärkere Präsenz von Warnhinweisen sowie einfach zugängliche Informationen über Hilfsorganisationen auf Glücksspiel-Websites. Zudem appelliert die Behörde an Familienangehörige und Freunde, ein wachsames Auge auf potenzielle Anzeichen problematischen Spielverhaltens zu haben.

Gemeinsame Verantwortung: Spieler schützen

Die Zahlen und Warnungen von GamCare und der GGL machen deutlich, wie wichtig Prävention und Aufklärung in der Weihnachtszeit sind. Die Glücksspielbranche trägt eine besondere Verantwortung, ihre Schutzmaßnahmen zu verstärken und problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig sollten Betroffene nicht zögern, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Spielerschutz-Organisationen wie GamCare und die GGL mahnen zur Vorsicht und erinnern daran, dass Glücksspiel eine Freizeitbeschäftigung bleiben sollte – und kein Mittel, um Stress oder Einsamkeit während der Feiertage zu bewältigen. Mit einer gemeinsamen Anstrengung können sowohl Anbieter als auch Spielerschützer dazu beitragen, die Feiertage sicherer für alle zu gestalten.

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