DSWV fordert Vorgehen gegen illegales Glücksspiel
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) hat sich kürzlich zu dem von CDU und SPD ausgehandelten Papier bezüglich des Koalitionsvertrags geäußert und dabei besonders die im Vertrag enthaltene Ankündigung hervorgehoben, künftig entschiedener gegen illegales Glücksspiel vorzugehen. Der Verband begrüßt die Absicht der neuen Bundesregierung, den Kampf gegen illegale Glücksspielangebote zu intensivieren, fordert jedoch gleichzeitig eine konkretere Ausgestaltung der Maßnahmen, um auch tatsächliche Fortschritte zu erzielen.
„Nur durch konsequentes Vorgehen gegen illegale Angebote und gleichzeitige Stärkung des regulierten Markts kann ein sicherer und fairer Glücksspielmarkt in Deutschland geschaffen werden.“
Die Hauptforderung des DSWV ist, dass den Worten auch konkrete Taten folgen müssen. Der Verband schlägt ein Maßnahmenpaket vor, das auf fünf wesentlichen Bausteinen basiert und den Kampf gegen den Schwarzmarkt sowie die Stärkung des regulierten Marktes in den Mittelpunkt stellt. Ein zentrales Anliegen des DSWV ist es, die lizenzierten Anbieter zu stärken, damit diese sich im Wettbewerb gegen illegale Angebote behaupten können. Hierzu fordert der Verband eine nachhaltige Regulierung, die nicht zu starke Einschränkungen bei der Werbung für legale Anbieter enthält und auch keine übermäßigen Einsatz- und Zeitlimits verhängt, die Spieler in die Arme illegaler Anbieter treiben könnten.
Eine weitere wichtige Forderung ist die Schaffung einer bundesweiten Ermittlungsbehörde für illegales Glücksspiel. Diese Behörde könnte bestehende Mängel in der überregionalen oder internationalen Bekämpfung des Schwarzmarktes beheben und gezielt gegen illegale Anbieter vorgehen. Ein entscheidender Bestandteil des vorgeschlagenen Maßnahmenpakets ist der „Follow the Money“-Ansatz. Dieser Ansatz setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden, der Finanzaufsicht und den Steuerbehörden, um illegale Geldströme besser nachverfolgen und stoppen zu können. Auch das Steuerstrafrecht und die Geldwäscheprävention sollten stärker in die Ermittlungen integriert werden, um die illegalen Strukturen zu durchbrechen.
Fünf Bausteine zur Bekämpfung des Schwarzmarktes
Darüber hinaus schlägt der DSWV vor, die Kontrolle über Werbeplattformen zu intensivieren. Diese spielen eine zentrale Rolle dabei, illegale Anbieter sichtbarer zu machen. Indem Werbeplattformen stärker überwacht werden, könnten illegale Inhalte schneller erkannt und entfernt werden, was die Sichtbarkeit illegaler Angebote verringern und die Konsumenten besser schützen würde.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Harmonisierung der europäischen Glücksspielregulierungen. Der DSWV kritisiert den „Flickenteppich“ nationaler Regelungen und fordert einheitliche Standards auf EU-Ebene. Eine europäische Harmonisierung würde nicht nur den grenzüberschreitenden Vollzug erleichtern, sondern auch den Wettbewerbsdruck auf legale Anbieter erhöhen und gleichzeitig den illegalen Markt schwächen.
Die Position des DSWV zum Koalitionsvertrag steht im Einklang mit der kürzlich veröffentlichten Erklärung der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW). Auch die DAW begrüßt die verstärkten Bemühungen gegen illegales Glücksspiel, sieht jedoch noch Bedarf an einer konkreten Ausgestaltung der Maßnahmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese beiden Verbände im weiteren Verlauf der politischen Entwicklungen zum Thema äußern werden und ob die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden können.
Die Strategie des DSWV ist klar: Nur durch ein entschlossenes Vorgehen gegen illegale Anbieter und eine konsequente Stärkung des regulierten Marktes lässt sich ein sicherer und fairer Glücksspielmarkt in Deutschland schaffen. Damit dies gelingt, müssen alle beteiligten Akteure – von der Politik über die Behörden bis hin zu den Marktteilnehmern – eng zusammenarbeiten und die vorgeschlagenen Maßnahmen ernsthaft umsetzen.