Der Zynismus der Regulierung auf der Gaming in Germany Konferenz

Gaming in Germany Konferenz

Gaming in Germany KonferenzAm Dienstag fand in Berlin die Gaming in Germany Konferenz statt, ein Event, das sich, wie der Name schon andeutet, mit der Zukunft des Glücksspiels in Deutschland befasste. Was bei solch einer Veranstaltung natürlich nicht fehlen durfte, war ein Vortrag von Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Die GGL, als die behördliche Instanz, die seit 2021 das Ruder in der Regulierung des Online-Glücksspiels übernimmt, nahm den Moment, um über die „herausfordernde“ Aufgabe der Glücksspielaufsicht zu sprechen.

Nun könnte man erwarten, dass bei einem solchen Auftritt der Vertreter der Glücksspielbehörde eine gewisse Ehrfurcht vor der Sache, also der Regulierung, durchdringt. Schließlich hat man es mit einem hochkomplexen Markt zu tun, der nicht nur unzählige Anbieter, sondern auch Millionen von Spielerinnen und Spielern betrifft. Doch was man dann zu hören bekam, war weniger die nüchterne Auseinandersetzung mit den Problemen, sondern eher die Darstellung einer Erfolgsgeschichte, die in den vergangenen Jahren immerhin ein bisschen von der Idee eines „regulierten Marktes“ in den Fokus gerückt hat.

Eine Erfolgsgeschichte der Regulierung

Benter lobte die Transformation durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV). Doch was heißt „Erfolg“ hier wirklich? Es gibt nun einen legalen Markt für Online-Glücksspiel. Aber der Schwarzmarkt blüht weiter. Lizenzen und Aufsicht alleine schaffen keinen fairen Wettbewerb. Was passiert also mit den Anbietern, die sich außerhalb des Systems bewegen?

Benter sprach auch von „gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen“ und einem „fairen Markt“. Doch wie wird dieser Wettbewerb wirklich durchgesetzt? Wie transparent ist der Markt, wenn illegale Anbieter weiterhin florieren? Der Versuch, den Markt zu kanalisieren, ist eine Sache – die Umsetzung eine ganz andere.

Ein weiteres Thema, das Benter ansprach, war der Spielerschutz. Auch dieser klingt gut. Doch was passiert, wenn illegale Anbieter Spieler weiterhin ins Visier nehmen? Der Schwarzmarkt ist groß, und viele Spieler wissen vielleicht gar nicht, wie gefährlich dieser Bereich ist. Die GGL will einen sicheren Markt schaffen, doch wie wird dieser wirklich gesichert?

Es klingt fast wie ein Lippenbekenntnis: „Wir wollen den Spielerschutz garantieren.“ Aber wie wirkt sich das in der Praxis aus? Wie schützt man die Spieler wirklich vor den Gefahren des Online-Glücksspiels, wenn die Angebote im Schatten des Marktes immer noch existieren?

Evaluierung des GlüStV auf dem Prüfstein

Die GGL plant eine Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags in den kommenden Jahren. Ziel ist es, zu überprüfen, ob das System tragfähig ist. Doch was bedeutet „tragfähig“ in diesem Kontext? Wird die Regulierung tatsächlich langfristig Bestand haben? Oder handelt es sich nur um ein weiteres bürokratisches Verfahren, das keine echten Lösungen bringt?

Diese Evaluierung könnte tatsächlich Klarheit bringen. Oder aber sie könnte nur bestätigen, dass das bestehende System weitergeführt wird, ohne größere Änderungen. Der Markt entwickelt sich schnell, aber ob die Regulierung mithalten kann, bleibt fraglich.

Benter sprach auch über den Schwarzmarkt und die Kanalisierung. Die GGL schätzt, dass 10 % des Marktes illegal sind. Doch aus der Branche kommen deutlich höhere Zahlen. Hier soll eine Kanalisierungsstudie Klarheit bringen. Die Studie soll den Anteil des lizenzierten und illegalen Spiels wissenschaftlich überprüfen.

Aber wie unabhängig wird diese Studie sein? Wird sie tatsächlich objektive Ergebnisse liefern? Die GGL hat die Studie selbst in Auftrag gegeben. Das weckt Zweifel, ob sie wirklich zu einem ehrlichen Ergebnis kommen wird. Schließlich möchte die Behörde das eigene Vorgehen rechtfertigen.

Der zynische Blick auf die Regulierung

Zusammenfassend bleibt der Eindruck, dass die Regulierung des Online-Glücksspiels in Deutschland keine Erfolgsgeschichte ist. Es bleibt ein langfristiger Kampf mit vielen ungelösten Problemen. Die Regulierung muss noch viele Hürden überwinden, um wirklich nachhaltig zu sein.

Die GGL betont immer wieder den Dialog mit der Industrie. Doch solange der Markt von illegalen Anbietern dominiert wird, bleibt der Erfolg fraglich. Auch wenn die GGL sich als verlässlichen Partner sieht, stellt sich die Frage: Kann diese Regulierung wirklich fair und effektiv durchgesetzt werden? Nur die Zukunft wird zeigen, ob das System tragfähig ist oder nicht.

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